Heute vor 73 Jahren, am 8. Mai 1945, trat die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft. Endlich schwiegen die Waffen in Europa. Der Zweite Weltkrieg war damit auf europäischem Boden beendet. Das Elend, das der Nationalsozialismus anrichtete, war unermesslich. Über 60 Millionen Menschen starben, mehr als sechs Millionen europäische Juden wurden ermordet. Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle und politisch Andersdenkende wurden systematisch verfolgt und getötet. Weite Teile Europas wurden zerstört, 17 Millionen Menschen waren zum Kriegsende verschollen.
Der 8. Mai 1945 war ein tiefer Einschnitt in die deutsche Geschichte. Er bedeutete für die Überlebenden des verheerenden, von deutschem Boden ausgehenden Krieges
das Ende der Bombardierungen, aber auch den Beginn einer entbehrungsreichen Zeit der Besatzung und des mühsamen Wiederaufbaus. Der 8. Mai ist heute jedoch vor allem eins: der Tag der Befreiung
von der Grausamkeit des Nationalsozialismus. Das ist deshalb die Botschaft des heutigen Tages: Der Nationalsozialismus wurde besiegt! Er wurde unter großen Opfern überwunden.
Die Befreiung ist ein historischer Verdienst, den es heute zu würdigen gilt. Die Niederlage des menschenverachtenden, rassistischen Regimes bedeutete einen Neuanfang – auch für europäisches
Miteinander.
Auch am heutigen Tag der Befreiung sind Waffengewalt, Verfolgung und Vertreibung in vielen Ländern Realität. Krieg ist kein Relikt des 20. Jahrhunderts, auch wenn ihn viele Menschen in Europa nur
aus den Geschichtsbüchern kennen. Die Schrecken des Nationalsozialismus dürfen in unserer Erinnerung nicht verblassen, auch nach 73 Jahren nicht. Und vergessen sollten wir auch nicht: Dieses
Regime wurde von breiten Bevölkerungsschichten getragen und unterstützt. Je weniger Zeitzeugen am Leben sind, desto wichtiger wird das Mahnen. Denn Frieden und demokratische Mitbestimmung sind
keine Selbstverständlichkeit.
Quelle: SPD Sachsen