Es ging am Donnerstag, den 20.04.2014 heiß her im KuK. Die Stadtverwaltung und die Betreiber der Biogasanlage und der BHKW hatten zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Im Nachgang zu der Stadtratssitzung vom 06.03.2014 schlugen auch hier die Wogen zwischen Betreiber, Bürgern/Anliegern und Stadtverwaltung hoch.
Schon der Start der Biogasanlage stand unter keinem guten Stern, wurden doch die Stadträte und Bürger erst in letzter Minute von gravierenden Änderungen in Kenntnis gesetzt. Noch im Technischen Ausschuss im Jahr 2010 wurde über eine Anlage mit 350 Norm-Kubikmeter Leistung pro Stunde beraten. Dann bekamen die Stadträte ca. eine Woche vor der Stadtratssitzung geänderte Beschlussvorlagen, weil plötzlich die Anlage mit doppelter Kapazität von 700 Norm-Kubikmetern pro Stunde beschlossen sollte. Bedingt vor allem durch die Mehrheitsfraktion im Stadtrat wurde trotz vieler Nachfragen der Anlage zugestimmt. Stadträte der SPD und die Fraktion der Linken stimmten dagegen.
In der Bürgerbeteiligung hatten schon während des Antragsverfahrens die Bürger eine Vielzahl an Bedenken geäußert, die damals vor vier Jahren alle vom Tisch gewischt wurden. Keine Gerüche, keine Geräusche, die Anfahrten von den Ortschaften wäre weit weg von den Anliegern.
Und heute: Die anwesenden Bürger beklagten permanente Lärmbelästigung durch die Anlieferung der Silagestoffe bis in die Nachtstunden und der BHKW, besonders das in Thronitz, Lichtbelästigung durch die LKW und verbrennende Gasfackeln und Geruchsbelästigungen bis in die Kernstadt Markranstädt. Die Vorwürfe über untergeharkte Plasteabfälle wies der Betreiber zwar in Richtung wegen illegaler Entsorgungen an die Bürger selbst zurück, konnte nicht abschließend geklärt werden.
Insgesamt konnte man zweifelsfrei erkennen, dass die Geduld der Bürger nach den Jahren der Belästigungen, auch z. B. mit der unsensiblen Zuschaltung eines BHKW am Heilig Abend, nur um entsprechende Förderungen zum Jahresende einheimsen zu können, auf eine harte Probe gestellt wurde und nun am Ende ist. Die Bürger verlangen, auch von der Stadtverwaltung und den gegenwärtigen und künftigen Stadträten, dass solche Baugenehmigungen nicht mehr vergeben werden bzw. erst wenn zweifelsfrei nachgewiesen ist, dass hieraus sich keine Nachteile für die Bürger entwickeln werden.
Heute fühlen sich die Bürger von den Betreibern über den Tisch gezogen, geht es doch schon lange nicht mehr nur um die Biogasanlage, die Gas in das öffentliche Netz einspeist, sondern die Wandlung des Gases in BHKW, die eben massiv Lärm verursachen.
Bürgermeister Spiske brachte es auf den Punkt, was die Bürger von der Naturgas Quesitz künftig erwarten. Projektleiter Herr Motzko und der GF Herr Hermann müssen ehrlich analysieren, wo, insbesondere für die Bürger Verbesserungen vonnöten sind und wie sie die Bürger diesmal besser in den Nutzen der Anlage einbeziehen können. Bisher haben sie nämlich nur die Belastungen, aber keinerlei Nutzen. Über weiteren Maßnahmen außer nur die zugesagte Versetzung des lärmintensiven BHKW wollen die Betreiber nachdenken, auch wie die Anwohner günstig mit Wärme versorgt werden können. Der Betreiber hat das zugesagt, auch dass die Kapazität der Anlage nicht weiter erhöht werden soll.
Es ist für die Zukunft sehr wichtig, dass der Betreibervertrag bis 2025 durch die Stadtverwaltung in Absprache mit den Genehmigungsbehörden LDL und LRA Grimma und auch der Stadtrat gemeinsam mit den und im Interesse der Bürgern begleitet wird.
Versprochen, die SPD wird dies auf jeden Fall tun!